SEMINAR «Русская культура старообрядцев в европейской перспективе: между традицией и будущим»

„Die russische Kultur der Altgläubigen in einer europäischen Perspektive: zwischen Tradition und Zukunft“, Prof. Alexander Prigarin (Odessa), 4.10.2018

Prof. Alexander Prigarin, Historiker an der nationalen Metschnikow-Universität in Odessa,
hält

am Donnerstag, den 4. Oktober 2018,
um 15:00 Uhr
im Dissertantenraum des IOG

ein Seminar zum Thema
«Русская культура старообрядцев в европейской перспективе: между традицией и будущим»
„Die russische Kultur der Altgläubigen in einer europäischen Perspektive: zwischen Tradition und Zukunft“.
 
In einer einleitenden Vorlesung wird Prof. Prigarin die Geschichte, Religion und aktuelle Lebenssituation der Altgläubigen in der ukrainischen Oblast Odessa beschreiben und auch darauf eingehen, welche Herausforderungen das 21. Jh. an diese Minderheit stellt. Eine zentrale Frage des Seminars ist, wie die Altgläubigen ihre Zukunft im ukrainischen Staat, welcher sich durch die aktuelle Ukrainekrise umso mehr im Spannungsfeld zwischen Russland und Westeuropa befindet, gestalten können und unter welchen Umständen es für sie möglich ist, ihre Religion und Traditionen an die nächste Generation weiterzugeben. Das Seminar wird auf Russisch und Deutsch stattfinden.

Die Russischen Altgläubigen stammen ursprünglich aus Russland und wurden dort als Häretiker
betrachtet, da sie die Reformen der orthodoxen Kirche durch Patriarch Nikon im Jahr 1653 ablehnten. Sie wurden periodisch verfolgt und haben zu unterschiedlichen Zeiten das Mutterland verlassen, um ihren Glauben ungestört ausüben zu können. Man findet sie heute auf mehreren Kontinenten. Sie sind unterteilt in priesterlose und am Priestertum festhaltende Altgläubige. Weltweit gibt es noch etwa 2 bis 3 Millionen Altgläubige. Deren Zahl als Bekenner zur Minderheit ist rückläufig. Nach 2004 und 2007 sind durch den Beitritt der baltischen Länder und Polen, bzw. Rumänien und Bulgarien viele Altgläubige auch Bürger der EU geworden. Neben den neuen EU Ländern leben die Altgläubigen in deren Nachbarländern Ukraine, Moldawien, Weißrussland und Russland. Die Gruppen der Altgläubigen hatten durch unterschiedliche politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen in ihren Heimatländern verschiedenartige Entwicklungen.

Kontakt: camillo.breiling@univie.ac.at